
Rudolf Härtl – Konkrete Malerei

1930 in München geboren, beide Eltern waren Musiker
1949 - 55 Studium der Malerei bei Prof. Fritz Winter
1949 – 1958 Zahlreiche Begegnungen mit den bedeutenden Vertretern der deutschen Malerei nach 1945 Ernst Wilhelm Nay, Theodor Werner, Konrad Westphal
1971 Mitglied der Freien Münchner und Deutschen Künstlerschaft e.V., Teilnahme an den Jahresausstellungen im Haus der Kunst, München
1974 Lehrauftrag an der Staatlichen Berufsfachschule für Geigenbau, Mittenwald
1976 Lehrauftrag an der Staatlichen Berufsfachschule für Holzbildhauer, Oberammergau
1995 Verleihung der Kulturplakette der Marktgemeinde Garmisch- Partenkirchen
Mitglied des Künstlerbundes Garmisch-Partenkirchen e.V.
Zahlreiche Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen
Rudolf Härtl entschied sich früh für die konkrete Malerei, einer Richtung der abstrakten Kunst, die mit den rein bildnerischen Mitteln Farbe, Fläche und
Linie gestaltet. Dabei gibt er sich selbst strenge Regeln und Systeme vor. Als Bildformat bevorzugt er das Quadrat, aus dessen exakten Unterteilungen er
geometrische Kompositionen mit Primär- (rot, gelb, blau) und Sekundärfarben (violett, grün, orange) sowie dem Helldunkel (schwarz, grau, weiß) entwickelt.
Eine besondere Faszination übt dabei die Zahlenfolge des italienischen mittelalterlichen Mathematikers Leonardo Fibonacci (um 1170 – nach 1240) auf ihn aus. Diese Zahlenreihe, die mit 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21 beginnt und sehr schnell ansteigt, weil jede neue Zahl die Summe der beiden vorhergehenden ist, taucht in vielen Bereichen der Natur als vorherrschendes Form- und Gestaltungsprinzip auf. Zugleich steht sie für bedeutende Grundlagen ästhetischer Gesetze – die Relationen 2:3, 3:5 und 5:8 stimmen fast perfekt mit den Regeln des Goldenen Schnitts überein. Härtl setzt diese Maßverhältnisse in den Flächenproportionen seiner Gemälde um, da sie für ihn ein verbindliches Harmoniegesetz bedeuten – er schlägt so eine Brücke von der Kunst zur Natur. Das zweite bestimmende Element neben den Formen sind für ihn die Farben. Goethes Farbenlehre ist dabei sein zentrales Thema.