Römer und Räter in Oberammergau
Das Leben Christi und das römische Imperium prägen die Kulturgeschichte Oberammergaus: die Geburt und das Wirken Christi bis zu seiner Auferstehung wird hier seit über 500 Jahren in Krippenszenen festgehalten und seit 1634 wird in diesem Dorf unter dem Kofel die Passionsgeschichte gespielt. Tatsächlich wurden nun in den 1990er Jahren Metallfunde römischer Legionäre aus der Zeit um Christi Geburt gefunden: einer der römischen Legionäre von dessen Sandalen Sie hier im Museum die Schuhnägel betrachten können – er hat zur gleichen Zeit wie Jesus Christus gelebt.
Südlich von Oberammergau, wo die Felsberge Laber und Kofel eng zueinander treten, hat sich die Ammer einen Weg gebahnt: dort muss seit alten Zeiten auch die Straße verlaufen sein.
Links der Ammer steht als kleiner Felsrücken unter dem Kofel der Döttenbichl. Auf ihm hat man 1992-1997, verborgen in Felsspalten, über 1000 am Altar verbrannte Weihgaben eines Heiligtums der Zeit von 100 v. Chr. bis 50 n. Chr. ausgegraben. Ein Teil stammt von der damaligen einheimischen rätischen Bevölkerung.
Eine viel größere Bedeutung für die Geschichte haben aber die Funde, die die Räter nach einem Gefecht mit durchziehenden römischen Soldaten am Ort des Geschehens aufgelesen und unter dem Kofel ihren Göttern geweiht haben. Unter den zahlreichen Angriffswaffen sind drei Geschosse mit dem Stempel der 19. römischen Legion, die wenig später, 9 n. Chr., im Teutoburger Wald von den Germanen vernichtend geschlagen wurde.
Die Funde vom Döttenbichl bei Oberammergau beweisen den Durchzug der 19. Legion 15 v. Chr., als die Alpenregion von Drusus und Tiberius erobert wurde. Somit sind die Exponate vom Döttenbichl, die Sie in unserer Ausstellung sehen, die ältesten datierbaren römischen Funde in Bayern.
Sehen Sie sich auch unsere Führung zu den Römern und Rätern im Oberammergau Museum mit Wanderung zum Fundort am Döttenbichl (ca. 120 Min.) an.