Trotz vieler Wiederentdeckungen und Neuinterpretationen im 20. Jhdt. ist der manuelle Holzschnitt eine wenig verwendete Technik geblieben. Er wird heute nur noch gelegentlich eingesetzt, um eine künstlerische Idee druckgraphisch umzusetzen.
Die Oberammergauerin Stefanie Kölbl (*1921) dagegen widmete sich nach der Ausbildung in der Staatlichen Fachschule für Holzbildhauerei und dem Studium an der Akademie der Bildenden Künste in München ein halbes Jahrhundert lang ausschließlich dem Holzschnitt. Sie arbeitete dabei mit Handabzügen und Kleinstserien.
Ihre Drucke lassen sich nahezu als Tagebuch lesen. Die unmittelbare Umgebung - der Garten, das Haus, die dort wohnenden Katzen, die alltäglichen Dinge und Rhythmen des Lebens sind die wiederkehrenden Motive einer fünf Jahrzehnte dauernden künstlerischen intensiven Leidenschaft für den Holzschnitt.